Vom Funktionieren zum Schöpfen

Wir leben als soziale Wesen in verschiedenen Systemen.
Gelingt es mir, in einzelnen dieser Systeme ich selbst zu sein und mich frei und authentisch auszudrücken?
Wie sieht es in der Arbeitswelt, im Freundeskreis, in der Familie oder in der Partnerschaft aus?

Manche Gemeinschaftssysteme fördern mein authentisches Sein, andere unterdrücken oder ignorieren es.
Spiele ich nach den Regeln eines Systems, liefere ich mich dessen Wirkung freiwillig aus und funktioniere.
Revoltiere ich gegen die Wirkung eines Systems, akzeptiere ich immer noch die Macht des Systems über mich.
Misslungene Revolten bestätigen weiterhin die Wirkungsmacht des Systems. Sind Revolten erfolgreich, muss sehr genau geschaut werden, ob nicht im Gegenentwurf der Revolte dem Schema des überwundenen Systems gehuldigt wird.

Mein Impuls zur Überwindung der Funktionalität setzt auf einen freien kreativen Akt, der sich nicht durch eine Gegenbewegung am Impuls des Bestehenden orientiert.
Ich verbinde mich einfach mit meiner ureigenen Schöpfungskraft und schaffe völlig neue Realitäten. Dabei kann ich Dinge umnutzen, mit Rollen- und Selbstbildern spielen oder ganz Neues erschaffen.

Ich bin frei, kann mich meinem schöpferischen Impuls und Ausdruck hingeben und so neue Lebensräume und Zusammenhänge schaffen.

Natürlich wird dieses Treiben bei Mitmenschen anecken.
Unlängst führte ich bei einer meiner Ausstellungen ein Gespräch mit einem langjährigen Kampfsportler. Er empfand meinen Umgang mit Waffen als unwürdig und sah insbesondere das Katana entehrt, wenn ich „einfach Farbe drauf schmiere“.

Gegen diese Betrachtungsweise brauche ich in keiner Weise vorzugehen, denn es ist ein gültiger Blickwinkel, den ich respektiere.
Ich befinde mich nicht in Revolte, sondern in einem Schöpfungsakt, der eine neue Realität entstehen lässt – deren Güte weder steigt, je mehr ich gegen andere Sichtweisen vorgehe, noch um Akzeptanz bettelt.

Mit dem entspannten Selbstbewusstsein von Ich-bin-da rufe ich eine neue Realität ins Leben.

Menschen sind erstaunlich begnadete Lebewesen!

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